Persönlichkeit und Politik: Deutungsmuster und Befunde der Willy-Brandt-Forschung

Persönlichkeit und Politik: Deutungsmuster und Befunde der Willy-Brandt-Forschung

Organisatoren
Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.03.2010 - 19.03.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Arno Helwig, Freie Universität Berlin

Den Anlass für die Tagung bot die Fertigstellung der „Berliner Ausgabe“, der von Helga Grebing, Gregor Schöllgen und Heinrich August Winkler herausgegebenen zehnbändigen Edition ausgewählter Reden, Briefe, Dokumente und Artikel aus dem Leben Willy Brandts.

WOLFGANG THIERSE, der Vorsitzende des Kuratoriums der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, hob in seiner Begrüßung der Teilnehmer hervor, dass das gesamte Projekt in nur gut zehn Jahren abgeschlossen werden konnte und würdigte die Leistung aller Beteiligten. Die Tagung solle nun eine Bilanz ziehen und der Stiftung, den Herausgebern und den Bearbeitern eine Rückmeldung darüber geben, wie die „Berliner Ausgabe“ von den Fachleuten aufgenommen werde. Ausdrücklich bat Thierse auch um kritische Stimmen zu Willy Brandts politischem Wirken: „Hagiographie passt weder zu ihm noch ist es unsere Absicht, eine solche zu betreiben.“ Biographien seien nun mal „voller kleinerer oder größerer Widersprüche“ und schließlich, so Thierse weiter, könne Brandts Ansehen unter den Nachgeborenen aus einer solchen kritischen Beschäftigung nur gestärkt hervorgehen. In einer weiteren Grußansprache zeichnete HEINRICH AUGUST WINKLER, der das Herausgebergremium vertrat, kurz die Entwicklung des Editionsprojekts nach. Auch stellte er gesondert den im Herbst 2009 erschienenen zehnten und letzten Band „Gemeinsame Sicherheit. Internationale Beziehungen und deutsche Frage 1982–1992“ vor, der neben Brandts Engagement für die Einheit Deutschlands 1989/90 auch umstrittene Themen wie die NATO-Nachrüstung und sein ambivalentes Verhältnis zur Solidarność in Polen behandelt.

NORBERT FREI (Jena) eröffnete die erste Sektion mit einem Referat über die Entwicklung des Willy-Brandt-Bildes in der alten Bundesrepublik. Frei wies dabei vor allem auf die Bedeutung der Emigration Brandts hin. Die Exilzeit, die für ihn „nicht nur Not und Elend“ bereit gehalten hatte, sei von den politischen Gegnern Brandts als „ein Austreten aus der deutschen Schicksalsgemeinschaft“ gewertet worden. Diese Sichtweise entsprach, wie Frei darlegte, der mehrheitlich konservativ geprägten deutschen Nachkriegsgesellschaft. Die überkommene Vorstellung ermöglichte es Franz Josef Strauß 1961, die Frage zu stellen, was Willy Brandt denn die zwölf Jahre lang „draußen“ gemacht habe, und sie führte Konrad Adenauer im selben Jahr zu der Äußerung im internen Kreis, er wäre erschüttert, wenn Deutschland nichts an der norwegischen Uniform fände, die Brandt getragen hatte. Auf dem Höhepunkt der Diffamierungen thematisierte Adenauer bekanntlich auch die uneheliche Geburt seines Kontrahenten. Frei stellte fest, dass Willy Brandt den Anfeindungen recht defensiv begegnete und führte dieses „pragmatische, ja opportunistische“ Verhalten auf die Gefahr zurück, die sich durch ein offensives Auftreten für die politischen Bestrebungen der SPD und ihres Kanzlerkandidaten und Vorsitzenden ergeben hätte. Nach dem Aufstieg ins Kanzleramt und dann mit der „Willy-Wahl“ 1972 sei freilich die Wasserscheide erreicht gewesen, nach der Brandt als Hitlergegner und als Mann des Fortschritts gelten konnte, ohne stigmatisiert zu werden.

CHRISTOPH KLEßMANN (Potsdam) analysierte in seinem Beitrag das Bild Willy Brandts aus dem Blickwinkel der DDR. Für die Propaganda der SED stelle Brandt eine wichtige Figur dar. Schon früh als „Kalter Krieger“ in Berlin etikettiert, habe sich die „wüste Polemik“ in Bezug auf seine Person auch über den Regierungswechsel im Jahr 1969 hinaus fortgesetzt. In Brandts linkem Antikommunismus habe eine große Gefahr für das von der SED gezeichnete Feindbild gelegen, so Kleßmann. Zudem habe durch das Charisma des Politikers aus dem Westen die Attraktivität des „Sozialdemokratismus“ noch stärker wirken müssen. Auch wenn die Propaganda bei den jüngeren DDR-Bürgern nicht ganz ohne Wirkung geblieben sein dürfte, wie Kleßmann zu bedenken gab, beurteilte die ostdeutsche Bevölkerung Brandt seit dessen Zeit als Regierender Bürgermeister von Berlin mehrheitlich positiv. Sein Protest gegen den Mauerbau und seine „Politik der kleinen Schritte“ trugen dazu bei, das Gefühl nationaler Verbundenheit zu erhalten. Wie stark diese Verbundenheit und wie groß die Sympathien für Willy Brandt waren, habe sich nicht zuletzt während seines Besuches in Erfurt 1970 gezeigt.

Im Anschluss führte ANDREAS WILKENS (Metz) aus, dass und warum Willy Brandt im westlichen Ausland ein sehr hohes Ansehen genoss. Während die Exilzeit in der deutschen Diskussion ein Grund für Verratsvorwürfe und andere Anfeindungen war, habe Brandts Emigration für die öffentliche Meinung in den westeuropäischen Ländern den „unverrückbaren Sockel“ eines positiven Bildes seiner Person gebildet. Willy Brandt, der „andere Deutsche“, habe so als ein Politiker gelten können, der Integrität besaß und glaubwürdig für die Überwindung von Gegensätzen eintrat. Selbst in den Ländern, in denen sich vor allem wegen der neuen Ostpolitik sporadisch die Furcht vor einem geeinten Deutschland bemerkbar machte, sei der Kanzler Brandt stets als ein vertrauenswürdiger Partner angesehen worden, betonte Wilkens.

Zu Beginn der zweiten Sektion machte ECKART CONZE (Marburg) darauf aufmerksam, dass die Ost- und Deutschlandpolitik Willy Brandts nicht allein im Hinblick auf und im Wissen um die Ereignisse 1989/90 bewertet werden dürfe. Die Beweggründe für die getroffenen politischen Maßnahmen unter Brandt seien primär im Kontext des Zeitgeschehens zu suchen und nicht direkt auf die Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas hin ausgerichtet gewesen. Es führe kein gerader Weg von 1969 nach 1989, so Conze. Brandts Entspannungspolitik gliederte der Referent in die Trias von Wandel, Sicherheit und Versöhnung und zog damit Parallelen zwischen der sozialliberalen Ostpolitik und der Westpolitik der Adenauer Zeit.

WILFRIED LOTH (Duisburg-Essen) kam es in seinem Vortrag darauf an, zu betonen, dass die Ostpolitik für Brandt nicht neben der Europapolitik stand, sondern ein Element derselben war – eben deren östliche Komponente. Die Entspannungspolitik im Osten wurde von den Bemühungen im Westen ergänzt, die Einbettung der Bundesrepublik in eine stärker werdende Europäische Gemeinschaft (EG) voranzutreiben. Insgesamt könne man aber versucht sein, so Loth, von einem Scheitern der Europapolitik Willy Brandts zu sprechen, da er als Außenminister keine spektakulären Erfolge feiern durfte. Allerdings hieße ein solches Urteil, die langfristigen Wirkungen und sein Engagement als Kanzler außer Acht zu lassen. Dass bei der Gipfelkonferenz am 1. und 2. Dezember 1969 in Den Haag die Beitrittsfrage Großbritanniens zur EG gelöst werden konnte und somit der Weg für die Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft frei wurde, ließe sich, wie Loth bemerkte, in entscheidendem Maße auf die unablässigen Bemühungen des Kanzlers zurückführen. Dabei hob Loth insbesondere Willy Brandts Beziehungen mit Charles de Gaulle und später Georges Pompidou hervor.

Obwohl er Brandt als ein „glänzendes Beispiel“ dafür bezeichnete, wie wichtig das Geschick einzelner Personen ist, wies der Politikwissenschaftler WILFRIED V. BREDOW (Marburg) darauf hin, dass erst die systemischen Veränderungen eines politischen Gefüges den einzelnen Akteuren neue Handlungsmöglichkeiten erschließen. Dies gelte insbesondere für den Ost-West-Konflikt, den der Referent als einen Ordnungskonflikt charakterisierte. In der Ost- und Deutschlandpolitik sei es für Brandt um die friedliche Überwindung des status quo durch eine gesamteuropäische Zusammenarbeit gegangen, in der auch die deutsche Frage aufgehen sollte. Dabei sei die post-nationale Politik eine erfolgreiche Ausrichtung gewesen. „Post-nationale“ Politik wollte v. Bredow als eine Methode verstanden wissen, die die Durchsetzung nationaler Interessen auf indirekte Weise anstrebt. Beispielsweise sollte der Anerkennung der Staatlichkeit der DDR durch die Bundesrepublik auch ein Wandel der gesellschaftlichen Ordnung im Osten folgen.

AXEL SCHILDT (Hamburg) legte die innenpolitische Ausrichtung der SPD in dem Zeitraum von 1966 bis 1974 dar. Er attestierte der Partei Willy Brandts in den 1960er-Jahren einen ausgeprägten Regierungswillen, der sich deutlich in den Bemühungen der SPD offenbarte, ein modernes Image in Abgrenzung zur CDU Adenauers aufzubauen. Die Etablierung der SPD als eine treibende Kraft des neo-keynesianischen Bündnisses sei ein erstes Ergebnis dieses Modernisierungsprozesses gewesen. Überhaupt sei „Modernisierung“ der bestimmende Begriff jener Epoche, meinte Schildt. Ihm sei der Gedanke der „Liberalisierung“ unterzuordnen, der in den späten 1960er-Jahren dominiert habe und insbesondere für die Bemühungen, die Justizreform in der Bundesrepublik voran zu bringen, verantwortlich gewesen sei. Gleiches gelte für das Leitbild der „Demokratisierung“, das in den frühen 1970er-Jahren die „Liberalisierung“ abgelöst habe und gesellschaftliche Bereiche außerhalb der parlamentarischen Ebene der demokratischen Gestaltung öffnen wollte.

Auch der Beitrag GABRIELE METZLERS (Berlin) hatte die Modernisierung der Politik zum Thema. Als die Partei, die 1969 im Bundestagswahlkampf das „moderne Deutschland“ verhieß, habe die SPD auch den Regierungsapparat modernisieren wollen und müssen. Moderne Politik, so übersetzte Metzler die Modernitätsrhetorik der Zeit, bedeutete den Anspruch, versachlichte und damit gerechte sowie wissenschaftliche und vor allen Dingen planbare Politik zu betreiben. Der „Wissenschaftler“ und der „Experte“ wurden so zu Leitbildern des politischen Handelns in der von Willy Brandt geführten Regierung. Allerdings, konstatierte Metzler, sei man bei dieser „Reformierung“ des Regierungsapparates hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben. Faktoren wie die hohe Komplexität der Datenverwaltung sowie die illusorische Idealisierung des wissenschaftlichen Expertentums haben zusammen mit personellen Unstetigkeiten letztlich zur Unrealisierbarkeit des Reformprojektes führen müssen.

Wenn die Große Koalition von 1966 den Auftakt einer Reformphase in der Sozialpolitik bedeutet hatte, brachte die sozialliberale Koalition von 1969 nochmals eine Beschleunigung mit sich, stellte WINFRIED SÜß (Potsdam) fest. Diese Reformentwicklung sei vor allem der erwartungsvollen und zukunftssicheren Einstellung der westdeutschen Gesellschaft der 1950er und 1960er-Jahre geschuldet gewesen und habe sich durch einen hohe Risikobereitschaft in der Sozialpolitik ausgezeichnet. Allerdings sei die Regierung, wie Süß resümierte, zum Teil falschen Vorstellungen aufgesessen und die Sozialpolitik sei bald von den Auswirkungen der Alterspyramide und der Wirtschaftskrise eingeholt worden. Damit erkläre sich auch der als Bruch empfundene Übergang von der reformbestimmten Kanzlerschaft Willy Brandts zu der Phase der Konsolidierung unter Helmut Schmidt.

BERND ROTHER (Berlin) befasste sich mit der Frage, inwieweit Willy Brandts Wirken als Präsident der Sozialistischen Internationale (SI) als ein „Dritter Weg“ zwischen Kapitalismus und Kommunismus bewertet werden kann. Rother legte durch eindrückliche Beispiele aus Lateinamerika und Afrika offen, dass Brandt eine Überwindung des Eurozentrismus vorantrieb und den Demokratischen Sozialismus in der 3. Welt als eine „blockfreie Ideologie“ definierte. Die Mitgliederzahlen der SI wuchsen zwar stark, direkten Einfluss auf das tatsächliche Geschehen übte die SI aber selten aus, am ehesten noch in Mittelamerika. Dennoch habe die SI weder vorher noch nachher eine so große Rolle im internationalen Politikgeschehen gespielt, wie unter der Präsidentschaft Willy Brandts. Rother wies aber darauf hin, dass nicht allein die personelle Konstellation mit Willy Brandt als weltweit respektiertem Staatsmann an der Spitze der SI, sondern auch die weltpolitische Lage dies begünstigte. Dabei sei die Schwäche der USA nach dem Vietnamkrieg ebenso zu nennen wie die wohlwollende Haltung der KPdSU gegenüber der SI als eine vermeintlich potentielle verbündete Kraft gegen den kapitalistischen Block.

Einer kritischen Würdigung unterzog WOLFGANG SCHMIDT (Berlin) das internationale Engagement Willy Brandts als Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission. Der Konflikt zwischen Industrie- und Entwicklungsländern, ihre gegenseitige Abhängigkeit in Rohstoff- und Umweltfragen, der Hunger und die Armut im Allgemeinen sowie die Problematik der Atomwaffen seien für Brandt zentrale Gefahrenfelder gewesen, die es zur Sicherung des Weltfriedens zu überwinden galt. Den anheizenden Stellvertreterkonflikten der Supermächte habe Brandt die Entspannungsidee seiner Ostpolitik entgegenzustellen versucht. Diese „Global Governance“ habe – in gewisser Abgrenzung zur G7-Staatenlösung Helmut Schmidts – durch die Zusammenarbeit vielfältigster globaler Akteure lösungsorientiert arbeiten sollen. Von den Vorschlägen der Nord-Süd-Kommission wurde jedoch nur ein geringer Teil umgesetzt. Dies sei, so die Meinung Schmidts, der Veröffentlichung des Abschlussberichts im Schatten der sowjetischen Intervention in Afghanistan geschuldet. Aber auch die stark keynesianische Ausrichtung des Berichts habe dazu beigetragen. Dennoch sei festzuhalten, dass das Wirken Willy Brandts im Rahmen der Nord-Süd-Kommission einen nicht zu unterschätzenden Anstoß für die Etablierung einer Debatte über „Global Governance“ hervorrief.

In seinen Ausführungen zur Rolle Willy Brandts im Prozess der deutschen und europäischen Einigung 1989/90 machte BERND FAULENBACH (Bochum) deutlich, dass Brandts biographischer Hintergrund viel zur stückweisen Auflösung internationaler Vorbehalte gegenüber einem geeinten Deutschland beigetragen habe. Faulenbach würdigte weiter den großen Anteil, den Brandt an den Entwicklungen hatte, die zu den Ereignissen von 1989/90 führten. Er merkte aber auch an, dass für Willy Brandt in den 1980er-Jahren die allgemeine europaweite Entspannungspolitik Priorität genossen habe und nicht das spezielle Thema der Wiedervereinigung Deutschlands – ein Begriff, der ihm aufgrund der Rückwärtsgewandtheit ohnehin missfiel. Erst mit dem Mauerfall sei für Brandt die deutsche Frage in den Vordergrund gerückt, woraufhin er auf eine rasche Einigung der beiden deutschen Staaten drängte. Der Mauerfall und die Lösung der deutschen Frage sei für Willy Brandt ein Teil des damaligen gesamteuropäischen Prozesses gewesen, erklärte Faulenbach.

Im Abschlussvortrag der Tagung unterstrich MARTIN SABROW (Potsdam) die Bedeutung der theoretischen und methodischen Reflexion bei der Biographik. Trotz des inneren Widerspruchs, der sich für die Biographie als Form der Geschichtsschreibung aus dem „eklatanten Gegensatz“ zwischen Streben nach populärer Akzeptanz und fachlichem Geltungsanspruch ergebe, verlaufe für Sabrow die eigentliche Trennlinie nicht zwischen akademischer und öffentlicher Personengeschichtsschreibung; diese Kluft hätte der cultural turn eingeebnet, sodass im Zeichen der heutigen public history eine abwertende Hierarchisierung fachlich kontrollierter und feuilletonistischer Biographik nicht mehr möglich sei. Das Problem bestünde vielmehr in einer undistanziert erklärenden Biographik, die Sabrow einer den eigenen Konstruktionscharakter reflektierenden Darstellung gegenüberstellte. Hinsichtlich der Biographie Willy Brandts prophezeite Sabrow zum einen eine bleibende Aktualität und zum anderen eine andauernde Attraktivität. Scheinbar ungebrochene Idole seien nicht mehr in der Lage, genügend Projektionsflächen und Anziehungspunkte zu bieten – Willy Brandt aber könne mit höchst unterschiedlichen Facetten aufwarten. „Unsere Helden müssen weinen können“, argumentierte Sabrow.

Insofern befinden sich die Akteure der derzeitigen Willy-Brandt-Forschung auf dem richtigen Weg, konnten sie in ihren Beiträgen und Kommentaren doch aufzeigen, was Wolfgang Thierse schon zu Beginn der Tagung vorausgeschickt hatte: „Biographien sind stets voller kleinerer oder größerer Widersprüche.“

Konferenzübersicht:

Sektion I: Der Wandel des Willy Brandt-Bildes
Sektionsleitung: Gregor Schöllgen

Norbert Frei
Diffamierung – Idolisierung – Historisierung? Das Bild Willy Brandts in der Öffentlichkeit der Bundesrepublik

Christoph Kleßmann
Kalter Krieger oder nationaler Hoffnungsträger? Offizielle Wahrnehmung und gesellschaftliche Wirkung Willy Brandts in der DDR seit den sechziger Jahren

Andreas Wilkens
Der „andere Deutsche“ im Blick von außen: Die Perzeption Willy Brandts zu seiner Zeit und in der heutigen Erinnerungskultur

Kommentatorin: Hélène Miard-Delacroix

Sektion II: Koordinaten der Außen- und Deutschlandpolitik Willy Brandts
Sektionsleitung: Walther Stützle

Eckart Conze
Akzeptanz der Teilung oder Weg zur deutschen Einheit? – Motive, Ziele, Wirkungen der Ost- und Deutschlandpolitik der sozial-liberalen Koalition

Wilfried Loth
Abschied vom Nationalstaat? Willy Brandt und die europäische Einigung

Wilfried v. Bredow
Wandel in Europa oder Status quo? Deutsche Friedens- und Sicherheitspolitik im Rahmen der Ost-West-Entspannung

Kommentator: Wolfgang Schmidt

Sektion III: Leitbilder und Handlungsfelder der Innen- und Gesellschaftspolitik in der Regierungszeit Willy Brandts
Sektionsleitung: Klaus Schönhoven

Axel Schildt
Liberalisierung und Demokratisierung. Erfolge und Grenzen der Reformpolitik 1966–1974

Gabriele Metzler
Politik nach Plan? Konzepte und Zielvorgaben für die Modernisierung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Winfried Süß
Expansion und Krise: Sozialpolitische Wendemarken nach dem Wirtschaftswunder

Kommentator: Hans Günter Hockerts

Sektion IV: Staatsmann ohne Staatsamt – Willy Brandt nach 1974
Sektionsleitung: Heinrich August Winkler

Bernd Rother
Ein dritter Weg zwischen Kommunismus und Kapitalismus? Selbstverständnis und Strategien der Sozialistischen Internationale unter der Führung von Willy Brandt 1976–1992

Wolfgang Schmidt
Ein Modell für Global Governance? Die Vorschläge der Nord-Süd-Kommission 1977–1983

Bernd Faulenbach
Vorrang für das Nationale? Willy Brandts Rolle im Prozess der deutschen und europäischen Einigung 1989/90

Kommentator: Dieter Dowe

Öffentlicher Vortrag
Martin Sabrow
Biographie und Zeitgeschichte - Das Beispiel Willy Brandts


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